Freitag, 14. September 2012

Holunderchutney

Ich habs die ganze Woche nicht geschafft, nochmals Chutney zu machen und dabei Bilder zu schießen : deshalb einfach so die Rezepte, ohne Fotos.

Holunderchutney


500g Holunderbeeren (oder 1/4 l Saft)
2 große säuerliche Äpfel (ca. 400g)
1 Schalotte
1 walnussgroßes Stück Ingwer
2 EL Olivenöl
2 TL Senfkörner
0,25 TL gemahlenen Zimt
1,25 dl Apfelessig
0,5 TL Sambal Olek
1 TL Salz
250g Gelierzucker (2:1)

Die Beeren + 4-5 EL Wasser aufkochen, zugedeckt noch 10 Minuten stehen lassen, 1/4 l davon abmessen, Schalotten goldgelb in Öl braten, Saft, Apfelwürfel + Ingwer (gehackt) dazu geben. Senfkörner mörsern und mit den restlichen Zutaten zugeben, 3 Minuten sprudelnd kochen, mit Salz und Sambal Olek abschmecken. schmeckt hervorragend zu Käse, Braten, Wild, Salatsoßen, Pellkartoffeln................
Unbedingt ausprobieren, wenn ihr Chutneys mögt !!!!!

und hier noch so ein Lieblingsrezept mit Holunder:

Holunder-Balsamico

6oo ml Balsamico Essig
250g g Zucker

beides ca. 5 Minuten aufkochen, bis der Zucker gelöst ist

500 g Holunderbeeren
1 Stange Zimt
6-8 Pimentkörner
10 Nelken

dazu geben und nochmals 10 Minuten köcheln lassen, danach abkühlen und abseihen, schmeckt köstlich zu Feldsalat !!!!!!!
Viel Spaß beim Ausprobieren der Rezepte ! Ich hoffe, bei Euch gibt es noch Holunderbeeren !!!!!!
Hier in Höhenlagen (800m) ist er gerade reif, wagt Euch einfach in die Höhe, wenn er bei Euch schon weg ist.

Liebe Grüße und ein schönes WE wünscht Euch

Gesa

Montag, 10. September 2012

Holunder tut Wunder

"Vor dem Holunder zieh den Hut herunter" wussten schon unsere Vorfahren. Diesem Baum, der sich immer dort ansiedelte, wo Menschen zu Hause waren, gebührte Hochachtung. "Holun Tar", was mit schwarzer Baum übersetzt wird, war den Menschen vertraut und heilig. In seinen Zweigen verehrte man Frau Holle, welche als Haus-und Schutzgöttin jeden Abend durchs Fenster schaute, um nach dem Rechten zu sehen. Sie sollte das Haus und dessen Bewohner vor Feuer, Seuchen und jeglichem Unheil schützen. So banden die Menschen eitrige Lappen von Wunden die nicht heilen wollten an die Äste des Holunders und sprachen die Worte : Lieber Flieder, ich bring dir mein Fieber, nun geh ich in Gottes Namen davon". Die Göttin Freya selbst lasse diesen Baum am perfekten Standort wachsen und so solle man ihn auch nicht pflanzen noch schneiden oder sogar fällen : "willst du aus dem Leben scheiden, sollst du den Holunder schneiden".

 Überhaupt glaubte man, dass dieser Baum, dessen Blüten sich weit zum Himmel öffnen und den Frühsommer einläuten,das Tor zur Unterwelt sei : Wer um Mittsommernacht unter seinen Zweigen schlafe, könne den König der Elfen mit seinem Gefolge vorbeiziehen sehen. Starb ein Mensch, so nahm der Schreiner mit einer Elle aus Holunderholz Maß und der Kutscher trieb die Pferde des Leichenwagens mit einer Peitsche aus Holunderholz an. Totenwache wurde 3 Tage und 3 Nächte bei einer Tasse Holunderblütentee gehalten und wenn man dem Toten einen Holunderzweig aufs Grab stecke und dieser ausschlage, so sei ihm ein seliges Jenseits beschieden. Verdorrte ein Zweig am Baum, so ging ein Menschenleben zu Ende und wollte man mit seinen Ahnen kommunizieren, so ging man zum hofeigenen Holunderbusch.
hier suchte sich "mein Holunderbaum" seinen Standort, neben einem Gartenhäuschen, im Schatten eines Birnbaums

Wiegen durften niemals aus Holunderholz gefertigt werden, da sonst die Wesen aus der Anderswelt kämen, um die Kinder zu holen. In Dänemark wird er allerdings noch heute als Geburtsbaum verehrt : schwangere Frauen berühren seine Zweige und versichern sich damit der Nähe und Güte Frau Holles und der Ahnen. Das 1.Badewasser des Säuglings kippte man unter den Holunderbusch, damit die Kinder gesund blieben und gut gediehen.

Gerühmt und verehrt wurde er aufgrund seiner heilenden Eigenschaften :

"Rinde, Beere, Blatt und Blüte,
alles ist voll Kraft und Güte,
alles segensvoll".

die Rinde eines alten Holunderbaumes, knorrig und rauh



die noch weiche, grüne Rinde des jungen Triebes

Die Blüten wirken schweißtreibend, verbessern die Bronchialsekretion und helfen bei Erkältungen mit starker Verschleimung, Husten und Fieber. Ausserdem wird ein kalter Tee bei Sonnenbrand, als Augenkompresse für strapazierte Augen und als Gesichtswasser für die zarte Haut um die Augen angewandt.
hier zu einer wohltuenden, glättende Gesichtscreme verarbeitet

Seine Beeren, die nur gekocht verzehrt werden dürfen, enthalten wertvolle Vitamine A, B und C, sowie sogenannte Anthocyane, welche vor freien Radikalen schützen. Diese Inhaltsstoffe unterstützen die Abwehrkräfte, reinigen den Magen und wirken abführend und harntreibend. In früheren Zeit fanden auch Rinde und Blätter Verwendung: je nachdem, was man erreichen wollte, wurde die Rinde entweder von unten nach oben abgezogen, was zum Erbrechen führte oder von oben nach unten, was zu Durchfall führte.

Auf der feinstofflichen Ebene gilt Holunder als guter Begleiter in schwierigen Übergangszeiten : er hüllt ein in vertrauensvollen Schutz, gibt Wärme und Geborgenheit, kann unser Herz öffnen und Stimmungen anheben wenn wir unsere Leichtigkeit verloren haben und unterstützt Reifungsprozesse.

Bei so viel Heilkraft wundert es nicht, dass der "Hausapotheke des armen Mannes" zu allen Zeiten und von vielen Völkern Dank und Ehrerbietung zuteil wurde: die Schweden brachten ihm Milch dar, die Schotten stellten Kuchen und Milch in seinen Schatten und die Preußen beschenkten ihn mit Brot und Bier.

und last, but not least dient er uns/mir als kulinarische Köstlichkeit :
in flüssiger Form als Balsamico Essig (köstlich) oder als Beerensirup bei Erkältung und Fieber


oder in fester Form als Gelee mit selbstgepresstem Apfelsaft und Ingwer, als Chutney oder als "Herbstmarmelade" mit Birnen und Zwetchgen und Zimt



 oder die getrockneten Blüten im selbst gepressten Apfelsaft (siehe Fallobst) zu einem herrlichen "Schneegestöbergelee" verarbeitet :
getrocknete Holunderblüten in Apfelsaft
auch ich schließe mich dem Dank an diesen wundervollen Baum an und wünsche Euch viel Freude beim Nachmachen und Ausprobieren der Rezepte (die ich Euch bei Wunsch gerne nachreichen werde).

Genießt diesen herrlichen Altweibersommer 2012

Eure Gesa


Dienstag, 4. September 2012

Herbstgenuss mit fallenden Äpfeln

Im letzten Post hatte ich Euch erzählt, dass ich von einer Freundin einen Korb voller Äpfel geschenkt bekam, leider schon gefallene, weswegen sie auch gleich verarbeitet werden mussten.
Von meiner Bratäpfelchenmarmelade hatte ich ja schon erzählt (Bilder und Rezept folgen), gestern gab es leckeren Crumble davon. Vor vielen Jahren (ich glaube, damals war ich 17 und 3 Wochen auf Sprachreise in England) bin ich zum ersten Mal in den Genuss eines Himbeercrumbles gekommen, unvergesslich lecker ! In meine "Crumbles" kamen verschiedene Dinge, da nicht alle in der Familie Zwetschgen und Äpfel mögen.Also gab es Gläser mit Zwetschgen, Heidelbeeren, Äpfeln und Himbeeren.
 Hier "ruhen" die Gläser bei 180 Grad ca. 20 Minuten im Ofen :

 Fertig zum "geniessen" ! und was zaubert ihr so aus Fallobst ???????
 Ich wünsch Euch einen schönen Tag und eine tolle Woche
Eure Gesa