Dienstag, 15. Mai 2012

Trank der Begeisterung

An schattigen Stellen kann man sie hier im Hochschwarzwald noch antreffen : die Schlüsselblume.

In einer Sage wird von einem Kuhhirten berichtet, der eine Schlüsselblume auf seinen Hut steckte. Doch bald wurde ihm der Hut immer schwerer, und er entdeckte, dass die Blume sich in einen silbernen Schlüssel verwandelt hatte. Im gleichen Moment stand eine Jungfrau vor ihm und sagte, er solle eine Türe aufschließen, die bisher verborgen war. Von drinnen solle er mitnehmen, was er wolle, aber das Beste nicht vergessen. Der Hirte tat, wie ihm geheißen und füllte seine Säcke, aber das Beste – die Schlüsselblume – ließ er liegen. 

Für Hildegard von Bingen, die große Heilkundige Frau des Mittelalters, war die Schlüsselblume eine Sonnenpflanze: „Sie ist warm und hat ihre ganze Grünkraft vom Scheitelstand der Sonne“; mit dieser Sonnenkraft konnte sie die Melancholie vertreiben. Übers Herz gebunden, sollte sie auch gegen Wahnvorstellungen helfen. Außerdem galt die Schlüsselblume als Schönheitsmittel, das Falten, Runzeln und Sommersprossen verschwinden lassen konnte ;-))) na denn !

Trank der Begeisterung

Wer seinen Geist für die Frühlingssonne öffnen will, sollte es einfach den Druiden gleichtun und sich an einem sonnigen Tag auf die Suche nach den Lichtblumen begeben. Ein bis zwei Handvoll frische Blüten von Gänseblümchen, Huflattich und Schlüsselblume in einen Topf geben und mit ca. 1 l Weißwein  übergießen; auf kleiner Flamme erwärmen und abgedeckt erkalten lassen. Die Blüten abseihen und den Wein kühl aufbewahren. Zwei Likörgläschen am Tag (1 morgens, 1 abends) beflügeln den Geist, weiten das Herz und klären den Blick für die schönen Dinge des Leben.

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