hier suchte sich "mein Holunderbaum" seinen Standort, neben einem Gartenhäuschen, im Schatten eines Birnbaums |
Wiegen durften niemals aus Holunderholz gefertigt werden, da sonst die Wesen aus der Anderswelt kämen, um die Kinder zu holen. In Dänemark wird er allerdings noch heute als Geburtsbaum verehrt : schwangere Frauen berühren seine Zweige und versichern sich damit der Nähe und Güte Frau Holles und der Ahnen. Das 1.Badewasser des Säuglings kippte man unter den Holunderbusch, damit die Kinder gesund blieben und gut gediehen.
Gerühmt und verehrt wurde er aufgrund seiner heilenden Eigenschaften :
"Rinde, Beere, Blatt und Blüte,
alles ist voll Kraft und Güte,
alles segensvoll".
die Rinde eines alten Holunderbaumes, knorrig und rauh |
die noch weiche, grüne Rinde des jungen Triebes |
Die Blüten wirken schweißtreibend, verbessern die Bronchialsekretion und helfen bei Erkältungen mit starker Verschleimung, Husten und Fieber. Ausserdem wird ein kalter Tee bei Sonnenbrand, als Augenkompresse für strapazierte Augen und als Gesichtswasser für die zarte Haut um die Augen angewandt.
hier zu einer wohltuenden, glättende Gesichtscreme verarbeitet |
Seine Beeren, die nur gekocht verzehrt werden dürfen, enthalten wertvolle Vitamine A, B und C, sowie sogenannte Anthocyane, welche vor freien Radikalen schützen. Diese Inhaltsstoffe unterstützen die Abwehrkräfte, reinigen den Magen und wirken abführend und harntreibend. In früheren Zeit fanden auch Rinde und Blätter Verwendung: je nachdem, was man erreichen wollte, wurde die Rinde entweder von unten nach oben abgezogen, was zum Erbrechen führte oder von oben nach unten, was zu Durchfall führte.
Auf der feinstofflichen Ebene gilt Holunder als guter Begleiter in schwierigen Übergangszeiten : er hüllt ein in vertrauensvollen Schutz, gibt Wärme und Geborgenheit, kann unser Herz öffnen und Stimmungen anheben wenn wir unsere Leichtigkeit verloren haben und unterstützt Reifungsprozesse.
Bei so viel Heilkraft wundert es nicht, dass der "Hausapotheke des armen Mannes" zu allen Zeiten und von vielen Völkern Dank und Ehrerbietung zuteil wurde: die Schweden brachten ihm Milch dar, die Schotten stellten Kuchen und Milch in seinen Schatten und die Preußen beschenkten ihn mit Brot und Bier.
und last, but not least dient er uns/mir als kulinarische Köstlichkeit :
in flüssiger Form als Balsamico Essig (köstlich) oder als Beerensirup bei Erkältung und Fieber |
oder in fester Form als Gelee mit selbstgepresstem Apfelsaft und Ingwer, als Chutney oder als "Herbstmarmelade" mit Birnen und Zwetchgen und Zimt |
getrocknete Holunderblüten in Apfelsaft |
Genießt diesen herrlichen Altweibersommer 2012
Eure Gesa
Wow... so viele schöne Infos!
AntwortenLöschenToll... Danke!!!
GLG, MamaMia
Gern geschehen ! GLG Gesa
LöschenJa ein Wahnsinn ... wie geht denn der Balsamico u. das Chutney ???
AntwortenLöschenLG Kerstin
Hallo Kerstin,
AntwortenLöschendas verrat ich dir im nächsten Post, hab noch etwas Geduld........muss noch Fotos schießen.......
GLG Gesa
Schon wieder läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Warum lassen mich so viele Kochblogs kalt im Gegensatz zu deinen Rezepten und Bildern?
AntwortenLöschenHolunder macht mich übrigens sehr sehr abergläubisch und ehrfurchtsvoll. Am unteren Ende unseres sehr steilen Waldgartens standen einmal 7 Holunderbüsche. Sie waren nicht ausladend breit, aber es waren sieben, die von links nach rechts wie ein Schutzwall das Grundstück begrenzten. Der Schatten der Bäume über ihnen ließ sie dahinkümmern, nun sind's nur noch zwei, die ich sehr hege. Ich habe das Gefühl, sie müssen überleben. Es ist ein sehr komisches Gefühl.
Vor kurzem erfuhr ich von einer Bäuerin, dass Holunderblüten im Haus alle Mücken und Fliegen verjage. Hast du davon auch schon gehört? Mir war das neu, aber es klingt interessant.
Lieber Gruß
Sally
Liebe Sally,
AntwortenLöschendas mag vermutlich daran liegen, dass ich mich garnicht als "Kochblog" verstehe, sondern eher als "Tagebuch" um nächstes Jahr nachzuschauen, wann der Holunder reif war und was ich daraus "gezaubert" habe ;-))))
und daran, dass du genauso von den "grünen Freunden" infiziert bist wie ich :DDDD
verständlich, dass du um die Holunderbäume bangst : wenn in ihnen der Schutzgeist des Hauses wohnt !!!!!! Aber sei versichert, dann werden sie auch bleiben oder es wird ein neuer an anderer Stelle kommen. Egal, wo ich bisher gewohnt habe (Voraussetzung war, dass ein Stück Land drumrum war und sei es noch so klein) kam immer ! ein Holunderbäumchen zu mir.
und nein, davon, dass Mücken davon verjagt werden, hab ich noch nie gehört, müssen wir bei der nächsten Blüte mal ausprobieren. Wäre ein Eintrag in den Blog wert, damit wir nächstes Jahr noch dran denken ;DDD
Ich wünsch dir viel Freude bei allem Thun und Werken (mittelalterlicher Ausspruch)
Lieben Gruß Gesa
Ein toller Post über den Holunder. Dieses Jahr gibt es bei uns nur Saft, denn ich habe vom letzten Jahr noch so viel Gelée... Holunder mit Birne. Oder ich mache doch wieder eine Heckenfruchtmarmelade und werfe ihn da dazu... :-)
AntwortenLöschenHerzlich, Katja